Motivation

Ich entdecke und forsche gern. Als Kind wollte ich Archäologin werden. Nach Schätzen graben, verborgene Rätsel entschlüsseln. Neues finden.

 

Einer meiner Lieblingsorte war das Römer Pelizaeus Museum in Hildesheim. Dort gab es eine altägyptische Sammlung mit Schätzen aus Grabkammern und anderen Dingen aus dem Zeitalter der Pharaonen. Besonders faszinierten mich die in Binden aus uralter Baumwolle eingewickelten menschlichen Körper, Mumienmasken und die Mumie eines Krokodils. Ich malte mir aus, was sich wohl unter diesen Binden und Masken befindet. Zu gern hätte ich sie abgenommen, um die dahinter versteckten Geheimnisse zu lüften.

 

Die Neugier, unbekannten Dingen auf die Spur zu kommen, ist mir geblieben.

 

Heute interessiere ich mich allerdings mehr für lebende Menschen. Mit ihnen gemeinsam und in gegenseitigem Vertrauen verschüttete oder verloren geglaubte persönliche Potenziale zu erforschen und (wieder)zu entdecken, bereitet mir große Freude. Im Gegensatz zum verbotenen Aufwickeln der Mumienbinden damals im Museum darf heute Verborgenes in einem erlaubten und geschützten Rahmen zum Leben erweckt werden.

 

Ich bin überzeugt und weiß aus Erfahrung, dass jedes, wirklich jedes Problem gelöst werden kann.

 

Wir alle haben die Freiheit zu entscheiden, wie wir mit einer Schwierigkeit umgehen wollen. Deshalb fordert es mich nicht nur heraus, sondern es begeistert mich, dem Rätsel eines Problems auf die Spur zu kommen und mitzuerleben, wie Türen zu neuen Wegen geöffnet oder auch geschlossen werden.

 

Und dann ist da noch die Schreiberin.

 

Die „Gern-und-gut-Schreiberin“ in mir zuzulassen, brauchte erst einmal Zeit. Gelesen habe ich schon immer gern. Lesen war mir ein regelrechtes Bedürfnis. In der Schule Aufsätze zu schreiben war mir hingegen ein Greuel. Für dieses Gefühl war maßgeblich eine Lehrerin verantwortlich. Eine Vertreterin ihrer Zunft, die sich eher für eine Tätigkeit mit toter Materie als die Arbeit mit Menschen hätte entscheiden sollen.

 

Fehlurteile und Ablehnungen anderer können Schaden verursachen, die uns lange begleiten und zu unerwünschten Folgen, wie Schreibhemmungen, führen können.

 

Meiner Lehrerin gelang es nicht, mir die Motivation zu schreiben völlig zu nehmen: Ich schrieb Tagebuch und leidenschaftlich gern Briefe. Heute sehe ich darin ein anschauliches Beispiel für den entspannenden Nutzen eines Medien-Wechsels: Durch die Änderung der Textsorte half ich mir selbst, mir meine Lust am Schreiben zu erhalten und ich sorgte gleichzeitig für Anerkennung.

 

promo_happyAuch an diese Gefühle und Erfahrungen erinnerte ich mich, als ich auf die Ausbildung zur Schreibberaterin aufmerksam wurde.

 

Mit viel Freude und Empathie unterstütze ich heute Menschen bei der Umsetzung ihrer persönlichen Schreibprojekte. Weil ich aus eigener Erfahrung weiß, welche Prozesse insbesondere bei einer Promotion ablaufen, habe ich mich entschieden, mich schwerpunktmäßig für Promovierende zu engagieren. Wie wir Dinge betrachten und verstehen, geschieht oft unbewusst. Dies beeinflusst das Schreiben. Eine Promotion ist eine besondere Herausforderung, die in vielen Aspekten mit Selbstfindung zu tun hat. Ich sehe meine Rolle darin, den Schreibenden zu helfen, motiviert und entspannt zu bleiben, mit Spaß zu schreiben und ihr Projekt stolz abzuschließen.